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Brasilia - Zeitgemäße Architektur
In: planen-bauen-wohnen 49, Wien 1972, S.22-34
Die Errichtung neuer Städte - nicht von Randgebieten oder auf vorhandene
Zentren ausgerichteten Entlastungsstädten soll hier die Rede sein
- erregt immer weltweite Aufmerksamkeit. Den ersten Diskussionen für
und wider die Planungen folgen nach einer Schonzeit die Kommentare über
die Atmosphäre oder deren Fehlen, über Kompromisse auf Grund
finanzieller Schwierigkeiten und allgemeine praktische Erwägungen.
Später gibt es nur noch sporadisch soziologische, philosophische
oder lyrische Betrachtungen.
Es gibt keine neugegründgte Stadt, die einhellige Begeisterung
unter den Fachleuten ausgelöst hätte. Betrachtet man einige
neue Städte, so ist festzustellen, daß es generell zwei Motivgruppen
für ihre Errichtung gibt. Einerseits Prestige für ein Land
oder eine Provinz und den Anschluß an die internationale Welt
zu finden (Islamabad, Chandigarh, Bhopal), anderseits missionarischer
Eifer (1).
Die erste Gruppe führt zu Verwaltungszentren, deren meist abweisende
Kälte durch die Schönheit einzelner Gebäude kaum gemildert
wird und darin an die Diplomatenviertel der Hauptstädte anknüpft
(ob das nun New Delhi oder Lima-San Isidro ist).
Die
zweite Gruppe weckt meist phantastische Erwartungen und wird, von einem
Sendungsbewußtsein getragen, mit Begeisterung begonnen. Besonders
zwei Beispiele ragen heraus: Auroville und Brasilia. Für Schöpfungen
dieser Art gewinnt der Grundriß symbolische Bedeutung. Auroville
ist als geistiges Kraftzentrum, in tantrischer Terminologie als Chakra
(wörtlich: Rad. Ein Modell s. Abb. links) konzipiert. Die romantische
Vision von einem kulturellen und spirituellen Weltzentrum stagniert
nach vielversprechendem Beginn und scheitert an materiellen Hindernissen.
Finanzkräftige Interessenten verlangen meist eine Umgestaltung
der Häuser nach ihren persönlichen Wünschen und sprengen
das ursprüngliche Konzept.
Brasilia (2) ist als neue Hauptstadt eines riesigen Landes Kommunikationszentrum,
das das unentwickelte, lange Zeit vernachlässigte, an Naturschätzen
reiche, dünn besiedelte Hinterland mit dem prosperierenden Südosten
an der Küste verbinden soll. Als symbolischer Grundriß wurde
dafür das Flugzeug verwendet - allerdings ist im ursprünglichen
Konzept von Lucio Costa davon keine Rede, der Grundriß entstand
in anderer Weise (3)
Auch hier gibt es genug Stimmen, die die Stadt für tot erklären.
Das ist gewiß unrichtig und zeigt sich in äußerlicher
Weise daran, daß bis Herbst 1972 alle Botschaften hier amtieren
müssen. Die endgültige Verlegung der Amtsgeschäfte von
Rio wird Ernst - die Regierung sitzt hier seit 21 April 1960.
Ein eindeutiges Zeichen ist nicht nur die Bautätigkeit in den fehlenden
Superquadros (Wohnvierteln), sondern vor allem die florierende Grundstücksspekulation
Die Bautätigkeit obliegt privaten Firmen, die innerhalb der vorgeschriebenen
Grenzen (z. B. nicht mehr als fünf Geschosse) frei planen können.
Dies ist der Grund, warum die von dem Schöpfer Brasilias, dem Kommunisten
Oscar Niemeyer, intendierte klassenlose Gesellschaft nach vielversprechendem
Beginn sich in den tragenden Mittelstand in den Superquadros, in die
Oberschicht in den Villenvierteln am See und die Arbeiter und Armen
in der "cidade libre", der freien Stadt, aufspaltete. Niemeyers
Schilderungen über die Bautätigkeit erinnern an jene überlieferten
Ereignisse beim Bau der Kathedralen (und er dachte auch, neben dem San-Marco-Platz
oder dem Dogenpalast in Venedig, an die Kathedrale von Chartres): "kollektive
Bewegung, außergewöhnliches Unterfangen, welches ebenso Ergebenheit
und Enthusiasmus auslöste und forderte, alle verbindend, welche
an einem wirklichen Kreuzzug teilnahmen, um die Hindernisse, die Opposition,
das Unverständnis und unerwartete und hartnäckige Widerstände
zu überwinden . , . Kampfgeist, Entschlossenheit, die mir früher
nie begegnet waren. Zwischen Chefs und Untergebenen, zwischen Arbeitern
und Ingenieuren gab es einen gemeinsamen Nenner, der uns alle gleich
machte und eine natürliche Wahlverwandtschaft erzeugte, welche
die tatsächlichen Klassenunterschiede aufhob und verunmöglichte,
daß diese in Erscheinung traten." (4)
Nach der Einweihung der neuen Hauptstadt griff Enttäuschung um
sich: "Alles änderte sich. Um unseren anfänglichen Elan
gebracht, der uns beherrscht hatte, fühlten wir uns niedergeschlagen,
weil Brasilia am Ende eine Stadt wurde wie alle anderen, eine Stadt
der Reichen und Armen, ungerecht und diskriminierend. Was sollten wir
mit den Arbeitern anfangen, die unsere Brüder geworden waren und
welche in aller Bescheidenheit die Stadt gebaut und für sie gekämpft
hatten und ihretwegen aus allen Ecken des Landes gekommen waren, als
hätte sie das verheißene Land gerufen? Was sollten wir mit
den Gefährten machen, die Brasilia alles gegeben hatten und von
ihm im Austausch nichts erhielten und heute aus weiter Ferne die Stadt
wie ein verbotenes Wunder betrachten?" Die Enttäuschung ist
von einem idealistischen Standpunkt gerechtfertigt. Jedoch ist zu fragen,
ob nicht die Struktur der Stadt selbst daran schuld ist, d. h, mittelbar
die Architekten Brasilias - und nicht die freie Marktwirtschaft.
Was hier interessiert, ist weniger der Stil Brasilias. Ein Vergleich
mit dem "General Motors Technical Centre" in Warren, Michigan
von Eero Saarinen, etwa zeigt, daß die Gestaltungsprinzipien typisch
für die fünfziger Jahre sind. Dies schon rein äußerlich
in der Lagerung der Gebäude um einen See (in Brasilia umgekehrt),
im Kontrast von rechteckigen Gebäuden und Kugeln (Wasserturm) oder
Halbkugeln (Auditorium), die strukturell
unlogisch, but visually logical" sind (5). Eine noch größere
Ähnlichkeit wäre durch den ersten Plan von 1949 erreicht worden.
Das Zentrum eines zehnstöckigen Bürogebäudes, dem Archivgebäude
des Kongresses am "Praca dos três podêres" (Platz
der drei Gewalten, Abb. links) Brasilias vergleichbar, fehlt heute.
Metaphorisch funktionell allerdings haben die beiden Projekte umgekehrte
Aufgaben. Brasilia sollte die umgebende Wildnis (Natur) aufschließen
(industrialisieren), das G. M. T. C. sollte die umgebende Wildnis (industrielle)
durch einen neu gepflanzten Wald (Natur) ausschließen.
Brasilia wie das G. M. T. C. wirken trotz ihrer Akzente etwas flach,
und es fehlen ihnen das Wechselspiel von Licht und Schatten, weshalb
die schönsten Aufnahmen zur Nacht, die Gebäude beleuchtet
und sich im Wasser spiegelnd, gemacht werden (Abb. links). Analog sieht
man den Grundriß Brasilias in seiner intendierten Gestalt nur
zur Nacht, am Tage überwuchern es die Randsiedlungen.
Es interessiert vielmehr, an welchen Merkmalen eine vierdimensionale
Gestaltung erkannt werden könnte. Auf bautechnische Mängel,
soziologische Probleme u. ä. soll hier nur am Rande eingegangen
werden darüber ist schon genug geschrieben worden.
Brasilia ist kein San Giminiano, wie das in romantischer Verklärung
einmal behauptet wurde (6), und es ist keinesfalls ein Produkt dreidimensionaler
Gestaltung, worauf zunächst eingegangen werden soll. Max Bense
(7) hat Brasilia als typisches Produkt cartesianischen Geistes hingestellt.
Um zu verstehen, was damit gemeint sein könnte, muß man sich
fragen, was an einer Stadt überhaupt cartesianisch sein kann und
wie das vor sich geht. Es kann sich entweder um eine bewußte Umsetzung
seiner Thesen, um eine Interpretation der Gedanken R. Descartes' handeln
- darüber ist bei der Planung niemals gesprochen worden -, oder
aber um eine unbewußte Affinität. Eine solche ist historisch
gesehen unmöglich, denn wie soll ein räumlich wie zeitlich
(und sachlich) von Descartes so weit entferntes Objekt wie Brasilia
dieselbe geistige Struktur besitzen? Es handelt sich um eine Übertragung,
eine Projektion von nur beschränkt gültigen Begriffen. Bense
will nicht eine ununterbrochene philosophische Tradition konstatieren
- so wie man in der italienischen Renaissance von einer Wiederaufnahme
Platos sprechen kann, wobei man heute nicht von platonischen, sondern
von neuplatonischen Gedanken spricht -, sondern er sieht in der äußersten
Zuspitzung universaler schöpferischer Kraft eine unüberhörbare
brasilianische Proklamation cartesianischer Intelligenz. (S. 13)
Auch wenn er sieht, daß es sich um eine Autostadt handelt, meint
er, daß das Werden. welchem ja die Zeit zugrunde liegt, zurücktrete
und: Sein ist alles" (S. 16). Dabei sieht auch er die symptomatische
Bedeutung des Flugzeug-Grundrisses und versteht, daß die vollkommene
Einführung des Bewußtseins in die Funktionen der neuen Kommunikativität
und Kollektivität Brasilias... durch den schnellen Anflug in der
Caravelle" (S. 15) geschieht. Wenn aber das Sein derart verkehrsmäßig,
d. h. zeithaft verstanden wird, fällt die Abgrenzung zum Werden
weg. Die Beobachtungen Benses weisen geradezu auf die Notwendigkeit,
die Zeit in die Betrachtung einzubeziehen, und nicht sie auszuschalten.
Der Unterschied des hier vorhandenen Urbanismus zum Provinzialismus
sieht er in der Idee der Fläche, der Linien und der Distanz, während
zum Provinzialismus die Idee des Ortes, der Ecke und der Berührung
gehöre. Also Metrik an Stelle der Nachbarschaft, Konfiguration
an Stelle bloßer Mannigfaltigkeit, aber Analyse situs an Stelle
elementarer Geometrie." (S. 17)
Das ist durchaus richtig gesehen. Wenn Descartes als Philosoph und Mathematiker
im Unterschied zur euklidischen Geometrie verstanden wird, womit der
jeweils gegebenen Situation begegnet werden kann, so weist das darauf
hin, daß die Art der Planung über das traditionelle Formenschema
hinausweist. Aber Descartes liegt mit seiner "Methode" durchaus
in der Tradition. Die Bezugnahme entwertet nahezu die Fülle an
tiefen Beziehungen. Wozu greift man auf einen Philosophen zurück,
anstatt Brasilia aus dem Rahmen selbst zu begreifen?
Was hat etwa die Bemerkung, daß in Brasilia die Einzelbauten weniger
als die Gesamtheit der Einzelbauten interessieren, mit Descartes zu
tun? - und ist das überhaupt richtig? Er stellt Rio und Brasilia
gegenüber: die Stadt als Fortsetzung bewohnbarer Natur gegen die
Stadt als Fortsetzung emanzipierter Intelligenz, Gestaltung gegen Reinheit,
vegetative gegen strukturale Wirklichkeit, malerisch gegen linear, informell
gegen formativ, Winkel gegen Quadrat, der umbaute Platz gegen den bebauten
Platz, das gehende Wesen gegen das fahrende Wesen, der aus dem Chaos
stammende Anreiz menschlicher Entwicklung gegen den den Plan bevorzugenden
Willen. Vor dem Antlitz entsteht eine Reißbrettstadt aus kristallklarem
Purismus geboren, die den Intellekt fasziniert, durch die Ausmerzung
der Emotion, welcher er mit pseudowissenschaftlichem Chargon zu begegnen
sucht: Vom Standpunkt einer Saturierungsästhetik menschlicher
Gefühle mag diese Stadt unerträglich sein, vom Standpunkt
einer Intelligenz hervorgerufenen Provokationsästhetik handelt
es sich um eine spirituelle Schöpfung ersten Ranges - um architektonischen
Platonismus." (S. 23) Benses Artikulation greift auf diese Stadt
und erstarrt in ihr gemäß seinen eigenen Kategorien.
Das einzige, was hier als klar dreidimensional zu bezeichnen wäre,
betrifft seine Bemerkung, daß Brasilia einmal fertiggestellt sein
wird und so angelegt ist, daß es nicht mehr wachsen könne,
weil es eben schon geplant sei - dies im Unterschied zu den anderen
im Wettbewerb eingereichten Plänen. Dies ist der Ausschluß
der Zeit, verstanden als Fortentwicklung, wobei allerdings das Mißverständnis
vorliegt, daß die Zeit in der Kunst, in der Städteplanung
dasjenige sei, was die Form ändert. Wie schon gesagt (8), ist Raum-Zeit-Architektur
niemals Bewegungsarchitektur, sondern sie schließt die Dynamik
der Veränderung als Form in sich.
Bense sieht Brasilia als ein immenses Zimmer an, wo alles an seinem
Platz sei, vorgesehen, wohlgeordnet, geräumig, unverrückbar.
Ein eingerichtetes Stück Savanne, Bauten wie Möbel aufgestellt,
und ihre Relationen zueinander sind fast wichtiger als sie selbst. Weniger
Architektur der Fassaden als der Anordnungen. Also Architektur unter
dem Aspekt der Innenarchitektur Kybernetisches Design." (S. 26)
Dies ist ein wesentlicher Aspekt, die Architekturen sind aufeinander
bezogen, so wie im Kosmos alles innerhalb seiner selbst strukturiert
ist, d. h. es gibt keine Beziehungen nach Außen". Die
Ansicht, daß Brasilia einem riesigen Zimmer gleich in einen Raum
gestellt sei, stellt diesen Naturraum quasi dem Kunstraum übergestülpt
vor, ist also ein apriorischer Raum, welcher zwar als cartesianisch
bezeichnet werden kann, aber mit dem ontologisch davon zu unterscheidenden
Architekturraum, innerhalb des Werkrahmens, nicht verwechselt werden
darf. Über diese grundsätzliche immer wieder auftauchende
Verwechslung wird an anderer Stelle noch zu sprechen sein.
Will man schon vom Plan ausgehend die Dimensionalität Brasilias
im Rahmen seiner eigenen Koordinaten - und nicht diese Koordinaten im
Rahmen apriorischer, euklidischer oder cartesianischer oder anderer
rechtwinkeliger Koordinaten - verstehen, ist es ratsam, auf die Genese
des Planes zu reflektieren. Es ist wohl seiten der Fall, daß bei
Einreichung eines Planes dieser in seiner Entstehung vorgeführt
wird; der Zeitfaktor spielt schon darin symbolisch mit, nicht das Ergebnis,
sondern die sich entwickelnde Argumentation sollte überzeugen.
Nach diesen einleitenden Worten soll gezeigt werden, wie die hier
vorgeschlagene Idee entstand, Form annahm und gelöst wurde",
beginnt Costa das Projekt (3)
Der erste Punkt beginnt mit der elementaren Geste der Besitzergreifung
eines Ortes: zwei Achsen. die sich rechtwinkelig überschneiden
- das Zeichen des Kreuzes",
womit ein euklidisch (oder cartesianisch) strukturierter Raum gesetzt
wird Und dieses Kreuz bildet Costas erste Zeichnung. Der nächste
Schritt ist fundamental wichtig und so selbstverständlich vollzogen,
wie selten zuvor oder danach. Eben weil dieses Koordinatensystem eine
apriorische Konstruktion ist, hat sie mit der wirklichen Situation nichts
zu tun, ein Koordinatensystem ist überall gedanklich zu vollziehen,
ganz unabhängig von der Topographie, und sagt damit nichts über
die jeweilige Situation aus. Der Architekt schafft zwar damit, aber
nicht entsprechend".
Es ist bekannt, daß durch die Gewinnung der vierten Dimension
in der Struktur der Massen zueinander, d. h, in der Beziehung kosmischer
Teile der flache Raum" symbolisiert durch ein rechtwinkelige
Koordinatensystem, gekrümmt wurde. Die Krümmung richtet sich
nach der vorhandenen Materie.
Nichts im weiten Hochland von Goias hätte Costa daran gehindert,
dieses rechtwinkelige Koordinatensystem beizubehalten. Im zweiten Punkt
jedoch heißt es: Dann galt es, dieses Kreuz in die lokale
Topographie einzufügen, dem natürlichen Lauf der Gewässer
anzupassen und es innerhalb des gleichseitigen Dreiecks des künftigen
Stadtgeländes unterzubringen, wozu eine der Achsen gebogen werden
mußte." Jedoch wurde nicht nur die eine Achse gebogen, sondern
auch die andere, welche im Grundriß jedoch noch immer als Gerade
aufscheint. Die Vertikale bleibt nämlich nicht auf demselben Niveau,
sondern steigt an und ist an entscheidenden Stellen gekrümmt. Dies
nicht in Anpassung an die natürliche" Topographie, sondern
gemäß den künstlerischen Vorstellungen, es mußten
riesige Erdmassen dafür bewegt werden - überdies fallen auch
die Flügeln seitlich ab.
Die Strukturierung des Materiefeldes schafft den Kosmos dieses Werkes
damit weder gemäß der vorhandenen Natur noch gemäß
den abstrakten raummäßigen Vorstellungen. Die Argumentation
Costas zeigt, daß er seinen Schaffungsprozeß rationalisiert,
in Wirklichkeit nimmt er durchaus wenig Rücksicht auf den "natürlichen
Lauf der Gewässer". wenn er auch die Stadt in den künstlichen
See einpaßt.
Wesentlich ist, daß dieser Ausgangspunkt durchzuhalten versucht
wird. Die Dynamisierung des Koordinatenkreuzes drückt sich auch
darin aus, daß der Verkehrsstrom kreuzungsfrei stattfinden soll.
Nicht nur wird die vertikale Achse unter die horizontale Achse durchgeführt,
sondern das gesamte Verkehrssystem ist kreuzungsfrei angelegt, jedenfalls
war es so geplant. Das Zentrum" der Stadt ist die Rodoviaria"
(Autobusbahnhof), die höchste Stelle der Torre de Brasilia"
(Sendeturm), die markanteste Stelle an der Spitze des Buges am Praca
dos tres podares"
(Platz der drei Gewalten), der Kongreß, flankiert vom Palacio
do Planalto" (Regierungspalast) und dem Supremo Tribunal
Federal" (Justizpalast)
Dynamisches Herz, Sendungsbewußtsein und der Hauptstadt
zukommende administrative Leitung sind die Kernpunkte, während
in den Tragflächen die Wohnviertel liegen, durch welche eine Stadt
überhaupt erst zum Tragen" kommt. Ein geistiges
Zentrum" gibt es nicht (genausowenig wie es ein Zentrum des Universums
gibt), Mittelpunkt ist jeweils eine Architektur, die im symbolisch funktionalen
Bezug zu den anderen steht. Ein traditionelles Zentrum,
wie die Kathedrale,
war zuerst sogar in den Untergrund verbannt geplant und ist es heute
zumindest teilweise, womit sie städtebaulich eine Nebenrolle spielt.
Vom Altar sieht man bezeichnenderweise durch die Fensterlamellen auf
die gegenüberliegenden Armeeministerien. Die Kathedrale wurde von
den Spenden des Volkes gebaut, ihr Bau ging nur sehr schleppend vor
sich.
Daß die Trennung von Fußgängerund Autoverkehr eine
romantische Idee war und sich heute ein Fußgänger nicht nur
völlig verlassen vorkommt, sondern die ideal, ohne Ampeln oder
Verkehrsschilder geplante Straßenordnung zu den Unfällen
mit der, auf Kosten der Fußgänger, höchsten Todesrate
führte, weist auf eine Überdynamisierung nach auf dem Reißbrett
skizzierten dekorativen Gesichtspunkten, (Inzwischen setzt man Verkehrspolizisten
ein und hat Autofallen aufgebaut, etwa Schwellen vor den
Einfahrten in die Wohnbereiche.)
Zwar
ist die Tendenz der totalen Verschränkung der Verkehrsadern mit
ihrem Verzicht auf Trennungspunkte und dem Ideal der stauungsfreien
Weichen durchaus vierdimensional zu verstehen, in dem Sinn, daß
es keine Trennung mehr zwischen Körper und Umraum oder zwischen
einzelnen Körpern gibt, weil alles Aspekte des einen Materiefeldes
sind, das kontinuierlich, ohne Bruch von einem zum anderen übergeht
- aber die konsequente Durchführung kann nicht gelingen. Theoretisch
vielleicht, aber an den Kosten muß ein solches Projekt scheitern,
weil die Ober- und Unterführungen nicht nur für die Fußgänger,
sondern auch für die Autos nötig wären -, und zwar in
besonderer Weise. Nach physikalischen Gesichtspunkten hängt die
Masse mit der Geschwindigkeit zusammen. Eine besonders hohe Geschwindigkeit
kann nur mit leichter Masse erreicht werden - die höchste, die
Lichtgeschwindigkeit, nur mit Masse Null. Folglich müssen die Durchgangsstraßen
von den Wohnblocks völlig urberührt bleiben, und erst nachdem
ein Fahrer auf einer Nehenstraße eine höhere Geschwindigkeit
erreicht hat, kann er auf die Hauptader einlenken. Will jedoch jemand
die Richtung wechseln, sind dazu
große Umwege nötig. Um auf die Gegenfahrbahn zu gelangen,
muß ein Fahrer bei einer Kleeblattunterführung (Abb. links)
abzweigen und dann (in Richtung Pfeil) durch eine Geschäftsstraße
zu einem Kreisverkehr, wo er wenden kann, um den ganzen Weg wieder zurückzufahren,
bis er auf die Gegenfahrbahn gelangt. Die meisten drehen jedoch sofort
nach der Unterführung um (vor dem Pfeil) und biegen verkehrswidrig
nach links ab, müssen daher auf den Verkehr achten und manchmal
stehen bleiben, wodurch es zu Unfällen kommt. Das heißt die
natürliche Tendenz des Fahrers, auf möglichst schnellem und
kurzem Wege zum Ziel zu gelangen, führt ihn zur Durchbrechung der
Gesetzmäßigkeit, welche in den Straßen angelegt ist.
Dasselbe gilt für Fußgänger, die, würden sie sich
an die vorgeschriebenen Wege halten, riesige Umwege machen müßten.
So geht jeder den kürzesten Weg, und die Gehsteige bleiben unbenützt,
während sich auf den Grünflächen Trampelpfade gebildet
haben, die die ursprüngliche Struktur überwuchern Diese Zersetzung
der idealen Konzeption findet überall statt. Ursprünglich
waren die Geschäfte auf die Wohnhäuser ausgerichtet, während
die Lieferanten auf der Straßenseite ihre Waren heranführen
konnten. Dadurch aber daß jeder nur dort kaufen will, wo es billig
und gut ist, haben sich die Auslagen und Hinterfronten vertauscht. Der
utopische Charakter wurde überall zerstört, und es ist wahrscheinlich,
daß gerade dadurch Brasilia lebensfähig sein wird.
Ähnliches gilt für die strenge Aufteilung der Funktionen nach
räumlichen Gesichtstpunkten. (9) Die ursprünglich als Handwerksstraße
geplante W3 (die Straßen sind alle numeriert) wurde zur Hauptgeschäftsstraße,
deren keine geplant war. Das Vergnügungsviertel Gilberto
Salomao" außerhalb der Stadt verödet, die Lokale sperren
zu, und nur vereinzelt richten sich neue Zentren in der Nähe des
Bankenviertels ein.
Es ließe sich noch eine Reihe von Beispielen dieser Art anführen.
Es soll damit gezeigt werden, daß eine Stadtplanung ohne weiteres
nach den besten Gesichtspunkten durchdacht werden, also durchaus vierdimensional
im hier verstandenen Sinne angelegt sein kann, aber immer mit dem darin
noch nicht integrierten menschlichen Faktor zu rechnen hat, weil sich
dieser über die perfekt angelegte Struktur setzen wird. Brasilia
ist deswegen keine tote Stadt, dazu wurde schon zuviel investiert, aber
sie ist nicht sehr gemütlich. Es gibt z. B. nicht die Möglichkeit,
auf einen Kaffee irgendwohin zu gehen, weil es keine Lokale
gibt, keine Restaurants, ganz einfach, weil in den gut durchdachten
Wohnungen die dort arbeitenden Menschen essen und Fremde eben in den
Hotels. Es gibt, wie Bense richtig sieht, keine Ecken, keine stillen
Winkel, keine markanten Stellen oder Reize für das Auge, durch
welche sich erst so etwas wie ein, vor allem für Heranwachsende
wichtiges Milieu bilden kann. Das nach einem Nest" sich sehnende
Bewußtsein wird auseinandergetragen, wodurch man als Gast immer
wieder an die Hauptachse getrieben wird, um sich der ästhetischen
Reflektion hinzugeben Und hierbei wollen wir wieder die Frage stellen,
wie sich die Gestaltungsprinzipien als vierdimensional erweisen können.
Es wurde darauf hingewiesen, daß eine harmonische"
Gestaltung als vierdimensionale bezeichnet werden kann. Diese Definition
muß aber von der traditionellen in der Weise abgegrenzt werden
daß im "concinnitas"- (oder "convenienza"-"conformitä")-Begriff
L. B. Albertis durch welchen die renaissancehaft-ideale Übereinstimmung
aller Teile zueinander und zum Ganzen gefaßt wird, eine Wiederholung
der Elemente möglich, ja nötig ist. (10)
Die abendländische Baukunst hat seit der Antike einen bestimmten
Formenapparat welcher sich über 2500 Jahre bis an die Schwelle
unseres Jahrhunderts gehalten hat.
Dadurch konnte es überhaupt gesetzmäßige Entwicklungen,
Stile geben. Wenn auch manchmal schwer zu sehen ist, wie sich die Säulenordnung
in der Gotik manifestiert hat, so gab es dennoch bestimmte Gesetze vor
allem harmonikaler Art, die in allen Epochen zwar verschieden angewandt,
aber doch unbedingte Gültigkeit besaßen. Die Geheimnisse
der Bauhütten und der Künstler-Gelehrten der Renaissance waren
von ähnlicher Art. Heute kann an solche Prinzipien nicht gedacht
werden, obwohl es natürlich Urelemente geben kann, wie sie etwa
in der Metastadt von Richard J. Dietrich verwendet werden. Diese Urzellen
bilden im Gegensatz zum traditionellen Material den Keim der unendlichen
Möglichkeiten in allen Richtungen während die traditionellen
Ordnungen mit Ziegel, Stein, Marmor usw. geschaffen wurden und dieses
Material formlose Substanz war.
Der heutige stillose" Harmoniebegriff ist strukturell zu
verstehen. Nicht jede Struktur paßt überall hin. So wäre
es, um nur ein sofort einsichtiges Beispiel zu nennen, unmöglich,
auf den Tragflächen" besonders hervorstechende Bauten
zu erstellen, weil nur durch die Wiederholung von bestimmten Elementen
überhaupt eine einheitliche Tragfläche entstehen kann. Doch
gibt es eine tiefere Schicht, welche hier gemeint ist.
Die ästhetische Wirkung kann durch eine funktionelle Eingrenzung
nicht erreicht werden. Sie muß durch eine dem Ganzen entsprechende
Struktur jeweils neu geschaffen werden. Niemeyer betonte, daß
es dabei keine Wiederholungen geben dürfe und die geschmack-, und
phantasielose Replik der wichtigsten Gebäude in verkleinertem Maßstab
von der NOVACAP (Baubehörde) nicht erlaubt werden dürfe. Wie
aber soll es, ohne gemeinsame Bauelemente, ohne übereinstimmende
Ordnungen, ohne Wiederholungen, eine strukturelle Entsprechung geben?
Wahrscheinlich ist diese Entsprechung nicht in allem geglückt,
aber sie ist versucht worden.
Brasilia ist als Ganzes ein Flugzeug (oder ein Vogel mit gestutzten
Flügeln) an einem See, welchem seine Schnauze zugewendet wird,
d. h. es hat keine Möglicheit, sich zu erheben. Es ist dieser fast
frustrierende Zustand des Gefesseltseins, des potentiellen, doch verhinderten
Fliegens durch die Lage am Wasser (oder die gestutzten Flügeln),
welche dem Ganzen zukommt.
Die wichtigsten und repräsentativsten Bauten sind nun in entsprechender
Weise mit dafür eigens geschaffenen Elementen gestaltet.
Die wichtigsten Elemente sind die von Niemeyer im Ansatz schon in seinem
Museum in Rio vorbereiteten Segel" und Rampen, die letztlich
auf Le Corbusiers Parlament in Chandigarh (Abb. unten) zurückgehen.
Die Segel sind in Fluß geratene Säulenstellungen,
die die Fronten auflösen und in Flutung versetzen. Diese Segel
sind manchmal nur Lamellen , stehen senkrecht zum Baukörper oder
umkränzen ihn, dann wieder sind sie auseinandergezogen und umschwingen
rhythmisch parallel zu den Glaswänden den Bau. Einmal scheinen
sie den Bau vom Boden zu heben, sie untergreifen ihn und kämpfen
gegen die Schwerkraft an, dann wieder spiegeln sie sich im Wasser, stützen
wie Ruder die Flugzeug-Teil-Struktur wird zum Luft-Schiff-Haften.
Ob die Bauten schweben oder schwimmen, den meisten sind die Rampen gemeinsam.
Sie finden sich praktisch an allen Bauten, die individuell gestaltet
sind, also nicht bei den Wohnblöcken. Einerseits dienen sie wirklich
als Rampen, so beim Kongreß, wo man in das Hochhaus nur über
sie, das Wasser überquerend eintreten kann, oder beim Palacio
dos Arcos (Außenministerium) (Abb. oben), wo es zwei gibt.
Eine führt in das Innere, die andere ist blind. Eine Rampe führt
auch bei der Theaterpyramide zu einer blinden Tür, während
an einer anderen Seite eine in das Obergeschoß führt. Bei
der gegenüberliegenden Kathedrale führt eine unter den Wassergraben
in das Innere, beim Regierungsgebäude führt der Weg ins Innere
unter der Rampe. Alle Variationen werden durchgespielt. Beim Kongreß
führt sie einerseits in das Obergeschoß (in einer Horizontalen)
und anderseits ist eine Hälfte aufgebogen und führt auf das
Dach zwischen die zwei Kuppeln (in der umgestülpten befinden sich
die Sitzreihen für die Zuschauer an den Sitzungen). Die Segel sind
praktisch den wichtigsten Gebäuden vorbehalten, auch die Lamellen
der Kathedrale sind von ihnen ableitbar - kleinere Kirchen, wie die
Igreja de N. S. de Fatima, müssen sich mit wenigen Lamellen begnügen,
zwischen denen der Bau zelthaft eingespannt wird.
Die Rampen dagegen gibt es auch bei unwichtigeren Bauten, im Universitätsviertel
etwa oder bei Spitälern, wie z. B.. dem Distriktshospital von L2
Sul.
Zwischen die ästhetisch wirkungsvollsten Gebäude spannen sich
Straßen und Rasenflächen von archaischer Weite. Das Pathos,
das hier spricht, ist von einschüchternder Monumentalität
und fast ruinöser Leere, alles zwischen die Pole der Bürokratie
und des Tourismus gespannt. Die Parkplätze sind durchwegs für
Angehörige der administriellen Hierarchie und fremde Besucher bestimmt.
Das Fehlen von Ecken", das Offendaliegen unbeschränkter
Weite bewirkt psychologisch eine Erhöhung der Geschwindigkeit der
Autos, die die Entfernungen zu verkürzen trachten, aber nirgends
ankommen". Es gibt hier keine Ziele, keine gesellschaftlichen
Zentren innerhalb der Stadt - die Klubs liegen am See. Die meisten Leute
trifft man bezeichnenderweise am Flughafen. was sich aber auch ändern
wird, wenn der neue in Betrieb genommen ist.
So sieht man wenig Menschen, nicht einmal Katzen oder Hunde, manchmal
Arbeiter, die in den Vororten oder in den zuerst errichteten Wohnblocks,
die im Parterre noch ausgebaut sind, wohnen. Die neuen Superquadros
sind im Parterre offen, so daß der Ankommende auch hier nicht
zu einem Warteplatz kommt, zu einer Grenze, wo er stillsteht - vom Auto
verschwindet er gleich in die Häuser.
Die wirklichen gesellschaftlichen Ereignisse, die außerhalb der
Cliquen stattfinden, sind Auto-Rallyes.
Wie es im Flugzeug oder auf dem Schiff nur Mannschaft und Personal gibt
und daneben Gäste und Touristen, so ist Brasilia ohne Bürger".
Die Weiten außen mit zentralen ästhetischen Blickpunkten
wiederholen sich im Innern. Das Außenministerium zählt zu
den am schönsten ausgestatteten Bauten. Das Wasser, die Glaswände,
die glänzenden Böden verschwimmen zu einer wunderbar stillen
Einheit. Zwischen riesigen Amazonaspflanzen findet sich an organischen
Formen orientierte Skulptur, im Zentrum der Trakte eine kinetische Plastik,
Treffpunkt", an welcher jeder sich als Gestalter kommunizierend
versuchen kann. Die geschwungenen Stiegen sind hier ebenso rampenhaft,
ohne Geländer angelegt. Steigt man in die Konferenzräume hinab,
umfängt einen die ruhige Geborgenheit gediegenen Geschmacks. Farblich
bis ins Letzte abgestimmtes Interieur, naturhaft grüner, weicher
Boden, der am Rand gegen eine skulpiert aufgelöste Wand absinkt,
was zwar wunderschön, aber gefährlich ist - einige Eilige
stürzten auf diesem labilen Grund ab und brachen sich Arme oder
Beine.
Daneben perfekte technische Einrichtungen, die Dolmetscher sitzen hinter
gewölbten Helikopter-Bullaugen in ihren Kanzeln.
In diesen Bauten fühlt man sich geborgen und vergißt den,
Einsamkeit voraussetzenden, Genuß der flutenden Öde draußen.
(Abb. links) Der Vergleich zwischen Flughafen und dem Innenraum eines
Flugzeuges drängt sich auf.
Zusammenfassend kann man sagen, daß die vierdimensionalen Ansätze
dieser Stadt sich in ihrer bis ins kleinste gehenden Dynamik ausdrücken,
in der a-funktionellen ästhetischen Entsprechung der Strukturen
des Ganzen mit den Teilen, was zwar nur in der Metapher der potentiellen,
jedoch durch Fesseln, Wasser, verhinderten Erhebung" angedeutet
und nicht genauer definiert werden kann, was aber in den typischen sich
wiederholenden Formen der Segel-Stützen" und horizontalen
oder schrägen Rampen durchaus anschaulich wird.
Eine Einstellung der verschiedenen Nationen zu dieser Stadt könnte
eine eingehende Analyse der Gestaltung ihrer Botschaftsgebäude
aufzeigen. Dies würde jedoch zu weit führen. Österreich
scheint hier eine besonders glückliche Lösung gelungen zu
sein (Architekt Professor Schwanzer). In dem auf einer Anhöhe über
das Wasser blickenden, zum Fluge ansetzenden, versteinerten Adler findet
sich das Wappentier und eine Allusion auf die Struktur der ganzen Stadt.
Als Repräsentant einer fremden Macht ist diesem Bau ohne weiteres
eine verwandelte Wiederholung der Struktur des Ganzen gestattet, während
die anderen Hauptbauten der Regierung und Administration in ihren Körpern
dem Strukturcharakter entsprechen, aber ihrer Flügel beraubt"
nicht zu Eigenmächtigkeiten fähig sind.
Anmerkungen:
(1) Ausnahmen und Zwischenstufen gibt es, z. B. Grigny (25km südlich
von Paris) ist Paradigma eines städtebaulich missionarischen Eifers
und in seiner dynamisch-phantasiereichen Gestaltung als geglückt
zu bezeichnen - aber Grigny ist mehr Dorf als Stadt.
(2) An dieser Stelle mochte ich Herrn Dipl -Ing. Hans Kriechbaum und
Frau für die großzügig gewährte Gastfreundschaft,
die Hinweise und Diskussionen in Brasilia danken.
(4) Oscar Niemeyer Meine Erfahrungen in Brasilia. Stuttgart 1965, S.12
ff.
(3) Dazu Willy Stäubli: Brasilia. In Fulvio Roiter: Brasilien,
Atlantis-Verlag 1969
(5) Zitiert nach: Sherban Cancacuzino: Great modern architecture. London-New
York. 1966, S.70
(6) Marcel Gautherot: Brasilia, München 1966
(7) Max Bense Brasilianische Intelligenz, Wiesbaden 1965
(8) zeitgemäße architektur, 1 Folge. Skizzen zu einer vierdimensionalen
Gestaltung. planen-bauen-wohnen. Heft 46
(9) Sibyl Moholy-Nagy nennt das Planungsfaschismus (in: Die Stadt als
Schicksal, Geschichte der urbanen Welt, München 1970), welcher
auf die Normen des CIAM (Congrès Internationaux d'Architecture
Moderne) in den dreißiger Jahren zurückgehe.
(10) L. B. Albertis kleinere kunsttheoretische Schritten, Hrsg. H. Janitschek,
Wien 1877, 111
(L. B. Alberti: De re aedificatoria VI/2: Ut sit pulchritudo quidem
certa cum ratione concinnitas universarum partium in eo, cuius sint
ita ut addi aut diminui aut immutari possit nihil.)
Fließtext
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